Champagne Tour
Restaurantkritik im Rahmen der
Champagnerreise vom 22.06. – 29.06.2019

Die Champagne Tour
Samstag, 22.06.2019
Nach einer sehr komfortablen Busfahrt mit dem Mannschaftsbus der Fußball-Bundesligamannschaft von Mainz 05 kommen wir am Samstagnachmittag in der heimlichen Hauptstadt der Champagne, in Epernay an.
Für Abends ist ein Willkommensmenü im „La Cave a Champagne“ reserviert. Wir sitzen in diesem Restaurant leider im „le cellier“, praktisch im Keller, einem Raum ohne Fenster. Das Drei-Gang-Menü bestehend aus „Fisch Charlotte mit Chardonney-Creme“ als Entree, „Brustfilet vom Bauernhuhn in Champagner“ Als Plat und knuspriges von „Drei Schokoladen mit Creme von Marc de Champagne“ als Dessert ist leider nur von sehr durchschnittlicher Qualität.
Die leicht angestaubten Bewertungen von Michelin (2007) und Gault Millau (2008) lassen zumindest ahnen, dass die Qualität des Essens vor mehr als 12 Jahren sicherlich anders war, um es diplomatisch auszudrücken.






Sonntag, 23.06.2019
Im Anschluss an die eindrucksvolle Besichtigung des Champagnerhauses Nicolas Feuillatte, die ca. 10.000.000 Flaschen Champagner jährlich verkaufen, essen wir Mittags in der Brasserie „Lan Banque“.
Brasserie ist ein französischer Begriff für eine bestimmte Art Gaststätte. Sie ist weniger formell und einfacher ausgestattet als ein Restaurant, verfügt jedoch im Gegensatz zu einem Bistro, Bar-Tabac oder Cafe über eine größere Auswahl an warmen Speisen. Diese Brasserie „La Banque“, in der Kulisse des ehemaligen Gebäudes der Bank von Frankreich, bietet ein sehr schmackhaftes Mittagsmenü an. Wir beginnen als Entree mit „Tatar von zweierlei Lachs mit Dill“. Dann folgt als Hauptgericht ein „Rindersteak mit Morcheln“ – wirklich ausgezeichnet. Ein „Tiramisu von weißer Schokolade mit Himbeeren“ schließt als Dessert dieses ausgezeichnete Mittagessen mit sehr interessanten Komponenten ab.
Nachmittags erreichen wir über die „Avenue de Champagne“ das Champagnerhaus Mercier. Hier besichtigen wir, bzw. fahren wir mit einer Bahn durch die unterirdischen Kreidekeller. Nach den kühlenden Kellern genießen wir in einem Ballon, nachdem wir aufgestiegen sind, den Blick auf die gesamte Stadt Epernay. In ca. 100 m Höhe ist es jedoch genauso warm wie am Boden. Den Abend lassen wir im Garten eines Champagnerhauses bei einem kühlen Champagner ausklingen.

Dienstag, 25.06.2019
Nachdem wir am Vortag mittags bei strahlendem Sonnschein an einem Aussichtspunkt mit Blick ins Marnetal im „Schatten“ der 33 m hohen Statue des Kreuzzug-Papstes Urban II. bei Chatillon-Sur-Marne, ein exzellentes Champagner-Picknick hatten und Abends uns individuell verpflegt haben; in einer Champagner-Bar tranken wir noch (mehr als einen) herausragenden Rose-Champagner, wechseln wir heute von Epernay nach Reims, der Stadt der Könige und des Champagners. Die Kathedrale Norte-Dame de Reims aus dem 13. Jahrhunder, die seit 1991 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht, gilt als eine der architektonisch bedeutendsten gotischen Kirchen Frankreichs. Vom zwölften bis zum 19. Jahrhundert wurden hier die französischen Könige gekrönt. Auf dem Weg nach Reims machen wir Halt bei Alain Bernard, einem Champagnerwinzer, der auch u.a. einen hervorragenden Blanc de Noirs Grand cru, Brut Nature für 39,50 € anbietet.
Im Anschluß speisen wir mittags im Restaurant „La Jamin“ in Reims. Jean-Louis Milon, der bekannte Küchenchef, leitet zusammen mit seiner Frau, die für den sehr aufmerksamen, freundlichen und kompetenten Service verantwortlich ist, das in Reims bekannte Restaurant. Hier speisen wir wieder auf einem sehr guten Nivea. „Hasenpastete mit Kräutern und Sauce Aigrelette“ mit einem sehr schönem Kräuteraroma, kommt als Entree auf die lange Tafel, an der alle neuzehn Teilnehmer und der Busfahrer Platz gefunden haben. Daran schließt sich als Hauptgericht ein ausgezeichnetes „Rindertatar mit Kartoffelgratin“ an. Als Dessert haben wir die Auswahl zwischen einer „Käseplatte“ oder „Panna Cotta“. Kaffeespezialitäten runden das Menü ab.
Am frühen Dienstagaben kehren wir zunächst in der Champagner-Bar „Le Clos“ ein. Diese Bar hat eine große Auswahl an Champagnern. Selbstverständlich verkosten wir mehrere Champagner im „Schatten“ der Markthalle von Reims. Im Anschluss, nach einem kurzen Spaziergang, erreichen wir die in Reims, sehr bekannte „Brasserie le Boulingrin“ mit einer traditionellen Küche. Die Brasserie befindet sich im Herzen des Stadtviertels „Les Halles“ mit einem Art-Deco-Gebäude mit Blick auf den Platz der Republik und den Markthallen. Nach einer guten Vorspeise mit „Tartar von Avocado und Crevetten in einer Frischkäsecreme“ schwächelt der Hauptgang mit „Onglet-Steak und Bratkartoffeln“, da die Bratkartoffeln leider sehr fettig sind. Als Dessert haben wir die Auswahl zwischen einem „Käseteller“ mit drei französischen Käsesorten und einer „Nachspeise mit Erdbeeren und Limette“. Zusammenfassend ein geschmacklich nicht gangz überzeugendes Menü mit einem teilweise sehr nachlässigen Service.









Mittwoch, 26.06.2019
Vormittags unternehmen wir eine Stadtrundfahrt und eine Führung durch die bedeutende Kathedrale. Nach dem Besuch des Champagnerweinguts „Sadi Malot“ mit ausgezeichneten Champagnerqualitäten am frühen Nachmittag, fahren wir nach einer kurzen Pause im Hotel mit dem Bus zum Dinner in das Restaurant „Brasserie Excelsior“ in Reims. Auf der wunderschönen Terrasse sind an diesem Sommerabend zwei Tische für uns reserviert. Zur Vorspeise serviert uns der Service „Terrine von Reimser Schinken mit Senfsauce und knusprigen Baby-Gemüsen“. Die servierte Terrine ist ausgezeichnet, genau wie die sehr gut schmeckende Senfsauce. Lediglich die angekündigten knusprigen Baby-Gemüse kann ich nicht bewerten, da diese Beilage nicht den Weg auf den Teller gefunden hat. Weiter geht es mit „Schweinefilet in Pfeffersauce mit Kartoffelgratin“. Das Kartoffelgratin wurde in Scheiben auf den Tellern als Türmchen aufgeschichtet – eine kreative Präsentationsidee, die auch noch, zusammen mit dem gutgebratenen Schweinefilet sehr gut schmeckt. Für den Dessert-Gang können wir wählen zwischen einer „Traditionellen Creme Brulee“ oder einem sehr gut zusammengestellten „Käseteller“ mit französischen Spezialitäten. Leider „vergisst“ der Service die eine oder andere Getränkebestellung, wodurch sich der positive Gesamteindruck etwas verschlechtert.

Donnerstag, 27.06.2019
Vormittags fahren wir mit dem Bus in die Montagne de Reims nach Verzenay. Nach der Verkostung und dem Einkauf vorzüglicher Grand Cru-Champagnern bei Champagnerproduzenten Mailly sowie dem anschließenden Besuch und Besichtigung des Leuchtturms von Verzenay fahren wir zur nächsten Champagner-Verkostung. Vor dem Besuch des fußballbegeisterten Champagner-Winzers Forget vom Weingut Forget-Chemin in Ludes-des-Coquet sind wir im selben Ort in der Bar „Le Coquet Restaurant“ zum Mittagessen verabredet. Der ambitionierte Küchenchef Vincent Moutaux hat für das geplante Drei-Gang-Menü im Vorfeld der Champagnerreise schon jeweils zwei Vorschläe zugesandt, aus der sich die Teilnehmer an dieser Champagnerreise die einzelnen Gänge aussuchen können, um die Speisen frisch zubereiten zu können. Zur Vorspeise gibt es die Auswahl zwischen einer „Tarte mit Ziegenkäse und Kirschtomaten“ oder einer „Terrine Ardennaise“ einer groben Fleischpastete aus der Region. Beide Vorspeisen schmecken uns ausgezeichnet. „Cordon bleu vom Putenschnitzel mit Käse und Schinken sowie Tomatensauce“ oder eine „Scheibe vom durchwachsenen Schäufele, gebraten mit Fritten, Madeirasauce und grünem Salat“ sind die Auswahlmöglichkeiten für das Hauptgericht. Das Cordon bleu ist außen schön krosse und saftig mit Käse und Schinken gefüllt: genau wie es sein muss. Auch das Schäufele, das die anderen Teilnehmer gewählt haben, schmeckt ausgezeichnet. Einzig die hausgemachten Fritten sind zu fettig, da sie wahrscheinlich aufgrund der großen Zahl der Gäste aus zeitlichen Gründen nicht heiß genug frittiert wurden. Trotzdem fällt das Urteil der Reisegruppe eindeutigaus: sehr gute Regionalküche, großzügig portioniert und sehr schmackhaft zubereitet. Auch beim Dessert können wir diese sehr gute Bewertung aufrecht erhalten. Wir haben dies Auswahl zwischen einer „Traditionellen Apfel-Tarte“ oder einer „Panna Cottag mit Aprikosensauce“. Beides, genau wie das ganze Menü, von ausgezeichneter Geschmacksqualität. Für mich das beste Menü der gesamten Reise, da der Küchenchef die regionalen Produkte vorzüglich und überzeugend in die Menüfolge eingeplant hat. Nach dem Genuss von Kaffeespezialitäten zum Abschluss gehen wir zum Weingut Forget-Chemin. Nach Kellerbesuch, Verkostung und Einkauf fahren wir zurück nach Reims und gestalten den Abend ganz individuell. Auch heute gibt es wieder die Lichtshow „Reve de Coleurss“ (dt. Traum von Farben), eine dynamische farbenprächtige Ton- und Lichtshow in höchster Bildpräzision, die die Kathedrale von Reims in Szene setzt.









Freitag, 28.06.2019
Zum Abschluss unserer Champagnerreise vom 22.06. – 29.06.2019 treffen wir uns am Freitagabend, nachdem wir Vormittags gemeinsam die Villa Demoiselle, ein Meisterwerk der Belle Epoque besucht und natürlich zwei Gläser Champagner verkostet haben, zum Gala-Aschluß-Diner. Das Innere der sehenswerten Villa wurde im ursprünglichen Jugendstil komplett renoviert, nachdem Paul-Franeois Vranken, damals Präsident der Vranken-Pommery Monopoly-Group und Nathalie Vranken die Villa 2004 kauften und vor dem Zerfall und der Zerstörung bewahrten. Die Renovierung dauert fast fünf Jahre.
Das Diner im Restaurant „Le Jardin des Crayers“, dem Zweitrestaurant des Zwei-Sterne-Restaurants „Le Parc“ findet nicht im Restaurant, das Stahl, Stein und Ziegel miteinander kombiniert statt, sondern aufgrund des wunderschönen Sommerabends auf der Terrasse am Park mitBlick auf den sehr schönen Garten statt. Zur Vorspeise servieren die nicht immer aufmerksamen Kellner eine ausgezeichnet schmeckende „Forelle mit kalter Sauce Choron“. Der Fischgang „Filet vom Wolfsbarsch mit Champagnersauce“ und der Hauptgang „Braten vom Ardenner Truthahn“ fällt dagegen geschmacklich ab und kann das hohe Niveau der Vorspeise nicht halten. Auch das Dessert „Joghurt-Schaum mit roten Früchten“ erhält nich die volle Punktzahl, da der angekündigte Schaum fehlt und der Joghurt zu gelatinelastig ist. Trotz der kleinen Schwächen beim Essen und beim Service ist es zusammenfassend, auch aufgrund des Ambientes auf der Terrasse in diesem sehenswerten Park, ein gelungener schöner Abschlussabend. Die Reise in die Champagne hat sich gelohnt!

Samstag, 29.06.2019
Vor der Rückreise nach Mainz steuert unser Busfahrer „Les Halles Boulingrin“, die fast 100 m lange unter Denkmalschutz stehende Markthalle in Reims, an, damit wir noch Fleisch- und Wurstwaren, Käse, Gemüse und Obst oder auch andere Spezialitäten wie z.B. Entenleberpastete einkaufen können.
Die Boulingrin Markthalle wurde 1927 eingeweiht und ist ebenfalls ein besonderes Schmuckstück der Art-Deco-Zeit. Die Dachkonstruktion ist sehr spektkulär, weil das leicht armierte (Baustoff aus Stahl und Beton) Beton-Gewölbe der Dachkonstruktion nur 7 cm dick ist. Im Rahmen des Denkmalschutzes wurde die Markthalle saniert, nachdem sie 1988 geschlossen wurde und 2012 wieder eröffnet und in Betrieb genommen. Die Stadt Reims erhielt dafür den Preis der Europäischen Union für das Kulturerbe.
So gestärkt und zusätzlich versorgt für die Rückfahrt, unser Organisationsteam Opitz/Balzer, die die Reise hervorragend vorbereitet und durchgeführt haben, sind noch einige Flaschen Champagner in die Hände gefallen, die jetzt nur noch darauf warten „geköpft“ zu werden, damit wir nicht durstig in Mainz ankommen.




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Informationen

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Gerhard Opitz
Adresse: Am Winterhafen 30
55131 Mainz
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Dieses Mal geht es weiter nach Süden, Richtung Burgund, an die Cote des Bars. Dort wird hauptsächlich Pinot Noir angebaut, aber auch die anderen, in der Champagne noch zugelassenen Rebsorten Pinot Blanc, Pinot Gris, Arbane und Meslier.